1987 wurde dem Angelman-Syndrom zum ersten Mal eine genetische Ursache zugeordnet. Ab den 80er Jahren erlangte das Angelman-Syndrom bei Fachleuten größere Beachtung und wurde in Folge dessen auch häufiger diagnostiziert. (Vgl. Clayton-Smith, 1993, S.12).
Diese Arbeit soll die genetischen Ursachen und die Klinik des Angelman-Syndroms beschreiben und die Entwicklungsmöglichkeiten von Angelman-Syndrom-Kindern aufzeigen. Es sollen Anregungen für die schulische Arbeit mit Angelman-Syndrom-Kindern gegeben werden und ihre Entwicklungschancen sowie Fördermaßnahmen dargestellt werden.
Als erstes werden die komplexen genetischen Ursachen für das Angelman-Syndrom
beschrieben. Obwohl die Genetik nicht primär die schulische Förderung
beeinflußt, wäre die Darstellung nicht komplett, wenn nicht
auch die Ursache für die Behinderung beschrieben würde.
Des weiteren ist die Lehrperson häufig unter den Fachleuten die
Person, die den meisten Kontakt zu den Eltern hält. Deshalb sollte
die Lehrperson auch über die genetischen Ursachen und das Vererbungsrisiko
Bescheid wissen um Informationen darüber weiter geben zu können.
Die verschiedenen genetischen Ursachen haben auch unterschiedliche Ausprägungen
der klinischen Merkmale zufolge.
Um ein Konzept für Fördermaßnahmen entwickeln zu können,
werden als nächstes die klinischen Merkmale, Symptome und Entwicklungsverläufe,
die genetisch bedingt sind, dargestellt. Des weiteren wird ein Fallbeispiel
aufgezeigt.
Auf der Grundlage der Klinik und des Fallbeispiels werden abschließend
Förderungen, Anregungen und praktische Beispiele formuliert. Den Großteil
dieser pädagogischen Maßnahmen habe ich selber formulieren müssen,
da es keine Literatur über mögliche schulische Förderung
von Angelman-Syndrom-Kindern gibt.
Diese Vorschläge zur möglichen schulischen Förderung von Angelman-Syndrom-Kindern besitzen natürlich keine Allgemeingültigkeit und sind auch von Fall zu Fall zu variieren. Sie sollen als Hilfe für die Planung von Unterricht mit Angelman-Syndrom-Kindern verstanden werden. Sie richten sich in erster Linie an LehrerInnen an Schulen für Geistigbehinderte (Menschen), können aber auch von anderen Fachleuten, die mit Angelman-Syndrom -Kindern arbeiten und von betroffenen Eltern aufgegriffen werden. Die Fördermaßnahmen sind natürlich nicht nur für Kinder mit Angelman-Syndrom, sondern für alle Kinder mit ähnlichem Förderbedarf gültig.
Ich habe versucht, die einzelnen Fördermaßnahmen an möglichen
Zielen zu orientieren und möglichst wenig defizitorientiert zu arbeiten.
|
|
|
|